Kai Chonishvili
Produktexperte bei den Tutorial Experten

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Ich bin Kai Chonishvili und produziere seit 2007 elektronische Musik mit dem Schwerpunkt Techno. Meine Wurzeln liegen im DJing von Techno und Elektro mit klassischen Vinyl und Turntables, das ich mit 13 Jahren begann und autodidaktisch erforscht habe. Bis zu einem sauberen Übergang vergingen tatsächlich mehrere Jahre :)

Nach dem Auflegen in Clubs in Norddeutschland überkam mich sehr schnell der Wunsch, eigene Musik zu produzieren und nach Berlin zu ziehen. Mit 20 Jahren zog ich dann in die Hauptstadt und begann mein autodidaktisches Apple Logic Pro Studium, in dem ich die DAW versuchte systematisch kennenzulernen und aus ihr Techno herauszukitzeln. Ich hatte kein Instrument gelernt, keine Ahnung von Musiktheorie, noch nie einen echten Synthesizer angespielt, kannte keine TR-909 und wusste eigentlich überhaupt nicht, wie man Techno produziert und welche Stadien es so gibt. Dementsprechend klang meine „erste“ Musik auch ziemlich furchtbar und experimentell. Ein Kollege meinte nur: „Du machst zwar echt tolle Sounds, aber kannst keine Melodien machen!“

Youtube war damals noch zu frisch, also war ich angewiesen auf Bücher. Ich fuchste mich also von Jahr zu Jahr immer mehr in die Materie rein, während ich immer mehr den Bezug zu meinem offiziellen Studium verlor. Es hieß „Kultur und Technik im Kernfach: Philosophie“. Davor habe ich Physikalische Ingenieurwissenschaft studiert und nach 2 Semestern frustriert aufgegeben und eben gewechselt. Die beiden Studiengänge hätten unterschiedlicher nicht sein können! Was mich bis heute prägt, ist der Tiefgang, den die Ingenieurwissenschaft an den Tag legte. Das immer weitere Hineinzoomen bis ins mathematische Skelett fand ich sehr beeindruckend. Also nahm ich das zum Vorbild und wollte ebenso bei Logic Pro und den Synthesizern von Native Instruments Komplete 5 bis zur DNA abtauchen.

Irgendwann hatte ich den Eindruck, dass ich die elektronische Klangsynthese verstanden hatte und simpel erklären könnte. Genau zu diesem Zeitpunkt gab es im Studium ein Seminar, in dem man als Leistung quasi „alles“ machen konnte. Mein Kumpel meinte dann: „Lass uns doch Tutorials machen!“ Und ich hatte sofort Native Instruments Massive und die elektronische Klangsynthese im Sinn. Also war er mein Schüler und ich sein Lehrer. Ich produzierte 50 Tutorials für ihn, die er sich geben musste. Dann produzierte er mit dem Gelernten einen kurzen Track und dokumentierte seinen Lernprozess. Wir bekamen eine sehr gute Note und das war ohne es zu Wissen mein Einstieg in das Tutorial-Business! Ich muss dazu jedoch erwähnen: Einfach so Tutorials machen funktionierte nicht! Nach den ersten gescheiterten Versuchen wollte ich aufgeben, aber der Unidruck hat dann doch funktioniert :)

Danach wollte ich die Tutorials auf Youtube stellen, doch es kam anders. Ich hatte das Glück, dass das Musikerforum recording.de gerade seine Themenwelten aufbaute und mir das Angebot machte, die Serie dort zu veröffentlichen. Also landeten alle Videos dort und waren (auch) für alle sichtbar. Die Serie kam sehr gut an und gab mir Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein. Es folgten direkt weitere Themen, die ich in Form von Video-Tutorials produzieren konnte.

Gleichzeitig fing ich an, als (Online-)Redakteur bei recording.de und dem Beat Magazin zu arbeiten. So wurde ich also mit News und Test-Hard/Software in meinem Lieblingsbereich geflutet und musste Tag für Tag Dinge lesen, die mich auch wirklich interessierten! Mein paralleles Studium entwickelte sich leider zu einem echten Feind, aber irgendwann schloss ich es ab und gut ist.

2016 fing ich dann an, für DVD-Lernkurs sehr umfangreiche Videotrainings zu produzieren, wo ich meinen geliebten Tiefgang voll ausleben kann. Die Elektron-Synthesizer waren die ideale Spielwiese für solch umfangreichen Tutorials! Ich denke oft an die Aha-Momente im Ingenieurstudium zurück und versuche bis heute, den Tiefgang in der elektronischen Musikproduktion sichtbar zu machen, aber dennoch so zu erklären, dass man nicht überfordert und frustriert aufgeben will.

So vergingen die Jahre und auf meinem Rechner stapelten sich hunderte Plugins, dutzende DAWs, Monat für Monat las ich meine eigenen Texte im Beat Magazin, auf Musikmessen erkannten mich die Leute von meinen Tutorials und in meinem Studio standen immer wieder neue Synthies und das Studio wurde nie "fertig".

Achja: meine Technomusik klingt auch nicht mehr so furchtbar wie zu Beginn, sondern genau so, wie ich es im Kopf habe: schräg, düster, stampfend. Ok, für manche mag es vielleicht der Inbegriff von furchtbar sein, aber das ist dann Geschmackssache!

 

Videotrainings von Kai

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